Oh je - was haben wir getan?

Mit den Jahren änderten sich unsere Vorstellungen und Prioritäten bzgl. eines Segelbootes. Es stiegen die Wünsche insbesondere hinsichtlich Segeleigenschaften und auch der Platzbedarf wuchs, wenn man als Familie längere Zeit an Bord bleiben wollte. Unsere Bianca 27 konnte dies alles beim besten Willen nicht bieten. Also blieb der Blick immer öfter an diversen moderneren Booten hängen - allerdings waren diese entweder zu groß, zu klein oder schlichtweg zu teuer.
In 2015 schlugen wir dann ohne großes Nachdenken zu, als eine Maxi Fenix aus Alters- bzw. Gesundheitsgründen zu verkaufen war. Nun ja, der Zustand war, gelinde gesagt, recht pflegebedürftig. Vier Jahre Sonne, Regen, Wind, Wetter und flaches Süßwasser am Liegeplatz haben kräftig gewirkt. Dazu war das Boot innen noch orginal in dem Zustand, wie der Eigner es verlassen hat. Geringstes Problem war dabei noch, dass er passionierter Pfeiffenraucher war und wir Nichtraucher sind. Mit ein wenig Putzmittel und Pinsel war da nichts mehr zu machen. Die nächste Überraschung erwartete uns beim Anblick des Unterschiffes - woher in aller Welt kommen die ganzen Muscheln, was ist das für ein eigenartiger, kaum sich ablösender Schleim und was sind das für Blasen, die nach Essig riechen?
Aber das Schiff entsprach einfach unseren Vorstellungen, und diverse Test's in Zeitschriften und Erfahrungswerte von anderen Seglern und Fenix-Eignern bestärkten uns darin, dass wir UNSER Boot gefunden hatten.
Der Plan war, zunächst einmal das Unterschiff zu reinigen. Nach nicht einmal 30 Minuten wurde uns jedoch klar, dass wir hier wohl reichlich Kunststoff gekauft hatten, welcher uns ein paar Stunden (es sollten Tage, Wochen, Monate und letztlich 1,5 Jahre werden) beschäftigen und reichlich Euros kosten sollte.
Aber dennoch - wir wollten es so!
Die erste Aktionen bestand darin, dass Unterschiff komplett abzuschleifen. Das Innenschiff haben wir dann vollständig entkernt (bis auf die fest verschraubte Pantry), um alle Einbauteile zu reinigen und vom Nikotin befreien zu können. Und wenn man schon dabei ist, 'Tabula rasa' zu machen, dann auch gleich raus mit der kompletten Wand- und Deckenverkleidung, der gesamten Elektrik, Polster, Lampen, Schläuche, Auslässe, Pumpen, WC, Kocher, Winschen, Luken, Aufkleber, Fenster, .... Am Ende hatten wir den sprichwörtlichen 'Jogurthbecher', jedoch mit eingebauter Pantry, Motor und Getriebe - sonst nichts!
Es erfolgten eine Grundreinigung, allerlei zusätzliche Putzaktionen, Holzpflege, ..., um einen Zustand zu erreichen, das Boot neu aufzubauen.





Steckbrief Maxi Fenix 661
Hersteller:
Typ:
Baujahr:
Baunummer:
Zustand:


Maxi Werft Schweden
Maxi Fenix 28
1984
661
gepflegt, jedoch 'Hals über Kopf' verlassen
und über 4 Jahre im Dörnröschenschlaf auf dem Süßwasser